Denken an der Schnittstelle zwischen Religionsphilosophie und Religionswissenschaft
Authors
Reinhold Schwenzer
Abstract
Mircea Eliade gilt bis heute als einer der wichtigsten Religionswissenschaftler des 20. Jahrhunderts. Dennoch ist er für sein Werk immer wieder scharf kritisiert worden. Vor allem religionsphilosophische, religiöse und metaphysische Elemente seines Denkens wurden als Ballast und als gänzlich unwissenschaftlich bewertet. Der vorliegende Artikel problematisiert zunächst die Einordnung Eliades als Religionswissenschaftler und stellt ihr eine alternative Einordnung als Religionsphilosoph entgegen. Damit werden die einschlägigsten Kritiken gegen Eliade, die ihn häufig erst zum Religionswissenschaftler machen und ihn dann als solchen kritisieren, entkräftet. Darauf aufbauend eröffnet der Artikel einen neuen ideengeschichtlichen und systematischen Zugang zum Denken Eliades und hebt damit die Kritik an Eliade auf eine fundiertere Ebene. Mircea Eliade is presumed to be one of the most important representatives of religious studies in the 20th century even though his oeuvre has been criticized fiercely. Especially the religious, metaphysical and philosophical elements of his philosophy of religion came under suspicion of being unscientific. This article expounds the problems of classifying Eliade as a representative of religious studies and counterposes a classification of Eliade as a representative of philosophy of religion. This new classification invalidates all critics attempting to portray Eliade as a representative of religious studies and criticize him as such afterwards. Thus, this article suggests a new paradigm on the work of Eliade from a systematic point of view involving the history of philosophical ideas.