Zeitschrift für junge Religionswissenschaft https://junge-religionswissenschaft.de/ojs/index.php/zjr <p>Die<em> Zeitschrift für junge Religionswissenschaft </em><span data-ccp-charstyle="ltr">ist ein internationales double-blind </span>peer <span data-ccp-charstyle="ltr">reviewed</span> Online-Journal von engagierten, jungen Religionswissenschaftler:innen. Die <span data-contrast="auto"><em>ZjR</em> erscheint einmal pro Jahr und bietet </span><span data-contrast="auto">eine Plattform für heutige und zukünftige Wissenschaftler</span><span data-contrast="auto">:innen des Faches und ihre neuen, manchmal unorthodoxen, sicher spannenden und weiterführenden Ideen, Theorien, Methoden und Perspektiven auf das Feld der Religion(en). Seit 2006 ist die </span><span data-contrast="auto"><em>ZjR</em> Plattform und Netzwerk für neue, innovative Ideen für die Zukunft der Religionswissenschaft</span><span data-contrast="auto">.</span><span data-ccp-props="{&quot;201341983&quot;:0,&quot;335551550&quot;:6,&quot;335551620&quot;:6,&quot;335559739&quot;:160,&quot;335559740&quot;:360}"> </span></p> de-DE zjr_journal@outlook.com (Herausgeber:innen-Team) zjr_journal@outlook.com (Herausgeber:innen-Team) Thu, 30 Oct 2025 14:23:45 +0000 OJS 3.3.0.13 http://blogs.law.harvard.edu/tech/rss 60 Humanistische und transpersonale Psychologie an der Grenze zu holistischen Formen der Spiritualität https://junge-religionswissenschaft.de/ojs/index.php/zjr/article/view/1755 <p>In kultur- und religionswissenschaftlichen Diskursen wird ein bestimmtes dynamisches Feld der spätmodernen religiösen Gegenwartskultur in „westlichen“ Gesellschaften nicht selten auch als »holistisches Milieu« bezeichnet. Dieser Begriff ist u.a. an die Terminologie von Paul Heelas angelehnt, der als gemeinsame Komponente der vielen verschiedenen Praktiken, Vorstellungen und „neu-religiösen“ Orientierungen vornehmlich die Betonung einer Ganzheitlichkeit ausmachte und die Akteur*innen der vielfältigen Praktiken zusammenfassend als <em>holistic milieu</em> bezeichnete (vgl. Heelas 2007: 63-80). Im vorliegenden Beitrag wird ein bestimmter Bereich holistisch-spiritueller Mindsets fokussiert: das Ideal einer Persönlichkeitsentwicklung oder Selbstverwirklichung hin zu einem höheren Selbst im Sinne einer authentischen Persönlichkeit bzw. eines höheren Bewusstseins. Dabei wird von der Hypothese ausgegangen, dass das, was Höllinger und Tripold als Ideal der Entwicklung einer authentischen Persönlichkeit und eines höheren Bewusstseins (<em>Human Potential Ethic</em>) beschreiben, im Prozess der Herausbildung einer humanistischen und transpersonalen Psychologie in der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts einige weitreichende Impulse, Einflüsse, Verstärkungen, semantische Veränderungen und Erweiterungen erfahren hat. Um dies zu zeigen, wird im Beitrag zunächst das Ideal der Persönlichkeitsentwicklung bzw. der Gedanke der Verwirklichung des »wahren Selbst« bzw. einer authentischen Persönlichkeit, wie er im holistischen Milieu gemäß religionswissenschaftlicher Forschung kursiert, beschrieben. Im Anschluss werden die Konzeptionen zum Thema Selbstverwirklichung/Persönlichkeitsentwicklung, wie sie in den Diskursen und Interaktionen der humanistischen Psychologie und der transpersonalen Psychologie entwickelt wurden, in den Blick genommen, um die semantische Bandbreite der vielgestaltigen Konzepte und Vorstellungen zu diesem Thema in den relevanten Diskursen zu veranschaulichen. Dazu werden einige repräsentative und besonders prominente Vertreter*innen und Autor*innen dieser Strömungen herausgegriffen und einige zentrale Textstellen analysiert.</p> Manuel Volkmann Copyright (c) 2025 Zeitschrift für junge Religionswissenschaft https://junge-religionswissenschaft.de/ojs/index.php/zjr/article/view/1755 Wed, 29 Oct 2025 00:00:00 +0000 How to: Religionswissenschaftliche Forschung zu, über und mit KI https://junge-religionswissenschaft.de/ojs/index.php/zjr/article/view/1894 <p>Künstliche Intelligenz (KI) hat Einfluss auf die Gesellschaft, Politik und religionsbezogene Debatten und ist damit auch für die Religionswissenschaft ein vielversprechendes Forschungsfeld. Das Positionspapier umreißt, wie künstliche Intelligenz Untersuchungsgegenstand der Religionswissenschaft werden kann, im Feld utopischer/dystopischer Visionen von KI, transhumanistischer Ambitionen, Religionsanalogien, ethischer Debatten um KI und ihrer Erklärbarkeit und den Umgangsweisen feldrelevanter Akteur*innen mit den sozialen Implikationen von KI. Es beschreibt Chancen und Herausforderungen der religionswissenschaftlichen Auseinandersetzung mit KI-verbundenen Themen und steckt lohnende Forschungsfelder ab. Die Bereitschaft für interdisziplinäre Zusammenarbeit und die Sensibilisierung für die Grenzen des Erkenntnisgewinns sind dabei wichtige Rahmenstrategien. Abschließend zeigen wir auf, wie religionswissenschaftliche Forschung zu, über und mit KI methodisch gelingen kann. Ziel ist die Etablierung des Forschungssegments und die Vernetzung des wissenschaftlichen Nachwuchses, um Forschende und Interessierte über religionswissenschaftliche Redepositionen in Öffentlichkeit und Wissenschaft in Kontakt und Austausch zu bringen.</p> Peggy Reeder, Maike Schöttner Sieler, Paul Glen Fischer Copyright (c) 2025 Zeitschrift für junge Religionswissenschaft https://junge-religionswissenschaft.de/ojs/index.php/zjr/article/view/1894 Wed, 29 Oct 2025 00:00:00 +0000 Sanfte Krieger und Hohepriester https://junge-religionswissenschaft.de/ojs/index.php/zjr/article/view/3117 <p class="ZjRStandard"><span lang="DE-CH">Keuschheitsbälle evangelikaler Christ:innen in den USA vermitteln die Ideale der <em>Purity Culture</em> (PC). Bei diesen Veranstaltungen steht die Vater-Tochter-Beziehung im Mittelpunkt. Dieser Beitrag untersucht Männlichkeitsvorstellungen evangelikaler Christ:innen in den USA und die Vorstellungen der PC. Ziel ist es, zu rekonstruieren, welche Vorstellungen von Männlichkeit den Keuschheitsbällen zugrunde liegen, um zu erklären, wieso diese Veranstaltungen die Darstellung einer bestimmten Männlichkeit befördern. Die Analyse bestehender Literatur zu Keuschheitsbällen, der PC und Männlichkeitsvorstellungen in den USA zeigt, dass dieses soziale Phänomen für teilnehmende Väter eine Möglichkeit bietet, eine sanfte und beschützende Männlichkeit ausleben zu können, ohne patriarchale Kontrolle aufgeben zu müssen. Männlichkeit wird nicht nur über ökonomische Faktoren oder aggressives Verhalten bestätigt, sondern durch spirituelle und sexuelle „Reinheit“. Diese Dynamik bietet wichtige Einblicke in die Wechselwirkung zwischen religiösen Praktiken und Geschlechterrollen und trägt dazu bei, die Mechanismen zu verstehen, durch die konservative Geschlechterideale in modernen Gesellschaften reproduziert werden.</span></p> Julia Neubert Copyright (c) 2025 Zeitschrift für junge Religionswissenschaft https://junge-religionswissenschaft.de/ojs/index.php/zjr/article/view/3117 Wed, 29 Oct 2025 00:00:00 +0000 Drawing Boundaries in Conversion https://junge-religionswissenschaft.de/ojs/index.php/zjr/article/view/2059 <p style="font-weight: 400;">Dieser Artikel untersucht Muhammad Asads <em>The Road to Mecca</em>, erstmals veröffentlicht 1954, aus der Perspektive von Konversionsnarrativen und Diskursen der Grenzziehung. Asads Autobiografie schildert eine spirituelle Reise von einer jüdischen Kindheit in Europa hin zur Annahme des Islams im Nahen Osten und präsentiert religiöse Transformation nicht als plötzliche Erleuchtung, sondern als einen allmählichen, reflektierten Prozess des Lernens und der Erkenntnis. Die Analyse dieses spezifischen Konversionsnarrativs beleuchtet drei Arten der Grenzziehung zwischen dem „Westen“ und dem „Islam“, indem persönliche Erfahrungen, kollektive Identitäten und stereotype Vorstellungen mit weitergehenden Gesellschaftskritiken des Westens verflochten werden. Asads Darstellungen der islamischen Welt – insbesondere seine romantisierende Sicht auf das Beduinenleben sowie seine Kritik an Zionismus, Moderne und Kolonialismus – greifen sowohl klassische orientalisierende Motive als auch eine gegenläufige, reverse-orientalistische Haltung auf.</p> <p style="font-weight: 400;">Der Artikel reflektiert die Implikationen einer Konversion, die als fortschreitende Erkenntnis gerahmt wird, und untersucht, inwiefern diese Rhetorik mit akademischen Konversionstheorien übereinstimmt. Darüber hinaus wird analysiert, wie Asad seine vorislamische Haltung ausschließlich negativ und seine nach der Konversion idealistisch und heilsspendend darstellt – ein Beitrag zu einem Diskurs der Selbst-Othering, in dem er seine neue Identität als islamischer Intellektueller und Diplomat affirmiert. Die Ergebnisse legen nahe, dass Asads Darstellung eine Dichotomie zwischen <em>dem Westen</em> und <em>dem Islam</em> konstruiert und neue Einblicke in die Dynamik von Konversionsnarrativen und deren Rolle in der Herausbildung sozio-religiöser Identitäten bietet.</p> Stefan van der Hoek Copyright (c) 2025 Zeitschrift für junge Religionswissenschaft https://junge-religionswissenschaft.de/ojs/index.php/zjr/article/view/2059 Wed, 29 Oct 2025 00:00:00 +0000 Basel begrüßt den religionswissenschaftlichen Nachwuchs https://junge-religionswissenschaft.de/ojs/index.php/zjr/article/view/3499 <p>Bericht zum Studierendensymposium 2025 in Basel</p> Natalia Grabke Copyright (c) 2025 Zeitschrift für junge Religionswissenschaft https://junge-religionswissenschaft.de/ojs/index.php/zjr/article/view/3499 Wed, 29 Oct 2025 00:00:00 +0000 Die Denkfigur der Hexe und Enchanted Epistemes: Alternative Wissenssysteme, magische Praktiken und die Wiederverzauberung der Welt https://junge-religionswissenschaft.de/ojs/index.php/zjr/article/view/2003 <p>Der Tagungsbericht blickt zurück auf den Workshop „HEXEN! Religionswissenschaftliche Perspektiven auf Wissen, Gender und Magie“, der vom 1. bis 3. Juni 2024 an der Universität Basel Mitglieder der Arbeitsgruppe <em>Enchanted Epistemes</em> zusammenbrachte. Die Teilnehmenden diskutierten religionshistorische Kontexte des europäischen Hexenbildes sowie dessen zeitgenössische Wandlungsprozesse und Verflechtungen mit Diskursen um Gender, Repräsentation und Identität. Mit besonderem Fokus auf empirischer Gegenwartsforschung untersuchten die Vortragenden Rezeptionen und Rekonzeptualisierungen der Hexe in Neopaganismus und feministischer Spiritualität und deren anhaltende Revitalisierung in den sozialen Medien. Ein Besuch im Hexenmuseum Schweiz verdeutlichte die Verbindung von historischen Narrativen und zeitgenössischer Praxis. Die abschließende Diskussion verortete die Denkfigur der Hexe an den Schnitt- und Reibungspunkten von Wissenschaft, Kunst und Spiritualität.</p> Celica Fitz, Henriette Hanky, Lavinia Pflugfelder, Marita Günther Copyright (c) 2025 Zeitschrift für junge Religionswissenschaft https://junge-religionswissenschaft.de/ojs/index.php/zjr/article/view/2003 Wed, 29 Oct 2025 00:00:00 +0000 Editorial https://junge-religionswissenschaft.de/ojs/index.php/zjr/article/view/8701 Felix Jueterbock, Janina Koelbing, Loïc Bawidamann, Vanessa Sampaguita Obermair Copyright (c) 2025 Zeitschrift für junge Religionswissenschaft https://junge-religionswissenschaft.de/ojs/index.php/zjr/article/view/8701 Wed, 29 Oct 2025 00:00:00 +0000